Fotostrecke: Kameravergleich des Samsung Galaxy S20 Ultra mit dem Huawei P30 Pro
Samsung Galaxy S20 Ultra
Genug Tageslicht, ab in die Nacht. Alle nun folgenden Fotos wurden in der Nacht, also ohne Unterstützung durch Sonnenlicht, aufgenommen. Den eingebauten Blitz haben wir nicht verwendet, stattdessen muss der Nachtmodus nun zeigen, was er kann. Und dieser legt hier beim Samsung bereits gut vor.
Huawei P40 Pro Plus vs. Samsung Galaxy S20 Ultra (Teil 3)
27.08.2020 - 08:56
Teil 3 von 3: Kameravergleich der beiden Flaggschiff-Smartphones mit großen Sensoren
Nachdem wir im zweiten Teil unseres Vergleichstests die Bildqualität der Smartphones Huawei P40 Pro Plus und Samsung Galaxy S20 Ultra verglichen hatten, gehen wir in diesem dritten und letzten Teil auf die Videofunktion und die Kamera-Apps ein. Am Ende fassen wir unsere Ergebnisse außerdem zusammen und ziehen ein Fazit.
Vergleich der Videofunktionen:
Videoaufnahmen sind bei Smartphones mittlerweile so gefragt wie wie Fotos. Die Videofunktionen haben die Hersteller bei ihren besten Modellen daher im Laufe der letzten Jahre stetig verbessert. Das Samsung Galaxy S20 Ultra war das erste Gerät am Markt, das Videos in 8K-Auflösung aufnehmen konnte. Dies entspricht 7.680 x 4.320 Pixel, also knapp 33 Megapixel. 4K-Videos kommen dagegen „lediglich“ auf acht Megapixel, sie besitzen nämlich 3.840 x 2.160 Pixel. Die viermal so hohe Auflösung sorgt beim S20 Ultra natürlich für eine wesentlich bessere Bildqualität, feine Details gibt das Smartphone deutlich besser als das Huawei P40 Pro mit seiner 4K-Videofunktion wieder. Dafür sind beim S20 Ultra allerdings andere Abstriche hinzunehmen: Zum einen existiert ein starker Crop, zum anderen neigen die Aufnahmen durch einen starken Rolling-Shutter-Effekt zu deutlichen Verzerrungen bei Bewegungen.
Screenshot aus einer 8K-Aufnahme des Samsung Galaxy S20 Ultra:
Wer nicht bereit ist diese Nachteile einzugehen, der entscheidet sich beim S20 Ultra für 4K-Aufnahmen. Diese bietet das Smartphone von Samsung natürlich auch an. Für beide Geräte gilt dabei, dass sich 60 Vollbilder pro Sekunde nicht mit der Telekamera nutzen lassen. Längere Brennweiten lassen sich zwar einstellen, hier ist allerdings nicht die Telekamera, sondern die Hauptkamera aktiv. Der stärkere Digitalzoom kostet viele Details und macht die Aufnahmen aus unserer Sicht für die meisten Aufnahmesituationen unbrauchbar. Die Ultraweitwinkelkamera des S20 Ultra ist des Weiteren ebenso auf 30 Vollbilder pro Sekunde in 4K beschränkt, die Ultraweitwinkelkamera des P40 Pro Plus schafft auch 4K60p.
Screenshot aus einer 4K-Aufnahme des Huawei P40 Pro Plus:
Screenshot aus einer 4K-Aufnahme des Samsung Galaxy S20 Ultra:
Details gibt das Samsung Galaxy S20 Ultra in 4K besser als das Huawei P40 Pro Plus wieder, das liegt allerdings auch an einer extremen Nachschärfung. Diese lässt sich nicht wegdiskutieren, Kanten zeigen einen deutlichen „Halo“-Effekt. Bei der klassischen Zielgruppe kommt die knackige Schärfe vermutlich gut an, wir stufen sie als übertrieben ein. In 8K-Auflösung verzichtet Samsung darauf, die Aufnahmen wirken daher natürlicher. Apropos natürlich: Wie die Fotos neigen auch die Videos zu einem stark gesteigerten Kontrast und einer starken Sättigung. Das P40 Pro Plus greift nicht ganz so deutlich ein wie das S20 Ultra.
Als höchste Bildraten stehen beim Huawei P40 Pro Plus 7.680 Bilder pro Sekunde in HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel) zur Verfügung, beim Galaxy S20 Ultra sind es bei der gleichen Auflösung 960 Bilder pro Sekunde. Effektiv können wir zwischen beiden Bildraten keinen Unterschied erkennen, der Zeitlupeneffekt ist in beiden Fällen sehr stark. Er kostet allerdings auch Bildqualität, viele Details zeigen die Aufnahmen beider Smartphones nicht. Prädikat: Ab und zu ganz nett, mehr jedoch nicht.
Automatikmodus der Kamera-App des Huawei P40 Pro Plus:
Automatikmodus der Kamera-App des Samsung Galaxy S20 Ultra:
Vergleich der Kamera-Apps:
Bei der Aufnahme von Fotos- und Videos zählt nicht nur die „Ausgabeleistung“, es sind auch die Kamera-Apps von Bedeutung. Beide Hersteller setzen auf ein schon länger bekanntes und klassisches Design. Die Unterschiede halten sich optisch betrachtet daher in Grenzen. So befinden sich verschiedene Aufnahme-Optionen rechts und links der Liveansicht, die Wahl der Kamera erfolgt über Tasten oder per Touchgesten. Die Wahl des Fotoprogramms ist über eine Leiste mit mehreren Modi möglich, weitere Programme verbergen sich hinter „Mehr“.
Pro-Modus der Kamera-App des Huawei P40 Pro Plus:
Pro-Modus der Kamera-App des Samsung Galaxy S20 Ultra:
Größere Unterschiede ergeben sich fast nur beim Pro-Modus. Dieser steht zwar bei beiden Kameras zur Verfügung und erlaubt sehr ähnliche Einstellungen (Belichtungskorrektur, Belichtungszeit, Fokus, …), nutzen lässt er sich beim Samsung Galaxy S20 Ultra jedoch lediglich mit der Hauptkamera. Beim Huawei P40 Pro Plus sind manuelle Eingaben bei allen vier Kameras möglich. Das gleiche gilt für Aufnahmen im RAW-Format. Huawei lässt dem Nutzer also wesentlich mehr Freiheiten.
Unser Fazit:
Huawei und Samsung haben jeweils sehr gut ausgestattete Smartphones im Angebot, die sowohl mit einer exzellenten Bildqualität als auch mit mehreren unterschiedlichen Brennweiten punkten können. Einen echten Sieger zu küren, fällt schwer. Beide Geräte bewegen sich auf Augenhöhe. In einem Test schneidet das Huawei P40 Pro Plus besser ab, in einem anderen das Samsung Galaxy S20 Ultra. Betrachtet man alle Kamera-Features und setzt sie in Relation, schlägt das Pendel aber doch etwas zugunsten des Smartphones von Huawei aus. Das liegt vor allem an den Teleobjektiven. Zum einen decken die beiden Modelle des Huawei P40 Pro Plus einen größeren Bereich ab, zum anderen fällt die Endbreite länger aus. Die Telekamera des Samsung Galaxy S20 Ultra liefert Aufnahmen mit einer besseren Qualität, die große Lücke zwischen ihr und der Hauptkamera sowie die vergleichsweise kurze Brennweite sind in der Praxis aber ein Nachteil.
Wer nur mit der Hauptkamera fotografiert, erhält beim Samsung Galaxy S20 Ultra etwas detailreichere Bilder. Das Huawei P40 Pro Plus setzt sich dagegen bei der Ultraweitwinkelkamera ab. Dafür muss man allerdings einen sichtbar kleineren Weitwinkelbereich hinnehmen. Ambitionierte Fotografen, die gerne selbst Einstellungen vornehmen, können sich beim P40 Pro Plus austoben, Besitzer des S20 Ultra sind auf die Hauptkamera beschränkt. Des Weiteren sagt uns die etwas weniger starke Bearbeitung (Schärfe, Sättigung, Kontrast) des P40 Pro Plus bei den Aufnahmen in den Automatikmodi zu.
Beide Smartphones haben ein stattliches Austattungspaket zu bieten:
Bei Videoaufnahmen hängt die Bewertung den Bedürfnissen ab. Das Samsung Galaxy S20 Ultra punktet mit 8K-Aufnahmen und einer besseren Detailwiedergabe, das Huawei P40 Pro Plus mit 60 Vollbildern in 4K beim Einsatz der Ultraweitwinkelkamera. Für die Stabilisierung und den Autofokus gilt: Bei Fotos wie Videos sehr gut.
Die dkamera.de Award-Auszeichnung zum Testsieger – dem Huawei P40 Pro Plus:
Autor: dkamera.de Redaktion
Huawei P40 Pro Plus vs. Samsung Galaxy S20 Ultra (Teil 1)
11.08.2020 - 10:42
Teil 1 von 3: Kameravergleich der beiden Flaggschiff-Smartphones mit großen Sensoren
Die Kameras von Smartphones haben sich in den letzten Jahren stark verbessert, auch von der letzten zur aktuellen Generation war dies der Fall. Neben immer mehr Objektive mit unterschiedlichen Brennweiten wurden die Abmessungen der Sensoren weiter vergrößert. Wir schauen uns im folgenden Test mit dem P40 Pro Plus von Huawei und dem Galaxy S20 Ultra von Samsung zwei Flaggschiff-Modelle mit besonders guten Kamera-Funktionen an.
Unsere Einzeltestberichte der Smartphones:
Testbericht des Huawei P40 Pro Plus
Testbericht des Samsung Galaxy S20 Ultra
Die Kurzvorstellung:
Huawei P40 Pro Plus
Das Huawei P40 Pro Plus ist ein Smartphone der P40-Serie, zu dieser gehören neben dem P40 Pro Plus unter anderem noch das P40 Pro, das P40 und das P40 Lite. Das „Plus“-Modell besitzt innerhalb der Reihe die beste Ausstattung, vom P40 Pro hebt es sich jedoch fast „nur“ durch ein besseres Kamera-Setup ab. So verfügen beide Modelle unter anderem über ein 6,58 Zoll messendes OLED-Display mit 2.640 x 1.200 Pixel und einer Wiedergabe von 90 Hz. Das Entsperren kann unter anderem per Fingerabdrucksensor im Display erfolgen. Als Prozessor kommt ein HiSilicon Kirin 990 mit 5G-Support zum Einsatz, zu den insgesamt acht Kernen gehören zwei Cortex-A76-Kerne mit 2,86 GHz, zwei Cortex-A76-Kerne mit 2,36 GHz und vier Cortex A55-Kerne mit 1,95 GHz. Daneben sind eine Mali-G76 MP16-GPU, 8GB Arbeitsspeicher und ein 512GB großer interner Speicher mit an Bord. Die Speichererweiterung erfolgt mittels einer Nano-Memory-Karte, deren Einsatz verhindert allerdings das Verwenden einer zweiten SIM-Karte.
Beim 158 x 73 x 9mm großen Gehäuse mit einem Gewicht von 226g greift Huawei auf Metall und Glas zurück, die Abdichtungen nach IP68-Standard sorgen für den Schutz vor Staub und Wasser. Wie bereits erwähnt unterstützt das P40 Pro Plus das Funken im neuen 5G-Standard, auf LTE, WLAN, Bluetooth und NFC muss man ebenso nicht verzichten. Der 4.200mAh starke Akku wird über USB-C oder kabellos aufgeladen.
Beide Smartphones gehören mit ihrer Ausstattung zum Premium-Segment:
Samsung Galaxy S20 Ultra
Beim Galaxy S20 Ultra handelt es sich um das Spitzenmodell der S20-Serie, diese umfasst auch noch das S20+ und das S20. Beim Flagschiff verbaut Samsung ein 6,9 Zoll messendes OLED-Panel mit einer Auflösung von 3.200 x 1.440 Pixel. Von anderen Displays hebt sich das Panel durch eine maximale Bildwiederholrate von 120 Hz (bei reduzierter Auflösung) ab, ein Fingerabdrucksensor erlaubt das Entsperren. Zur Rechenhardware des Samsung Galaxy S20 Ultra gehören ein Samsung Exynos 990 mit zwei Exynos M5-Kernen (2,73 GHz), zwei Cortex-A76-Kernen (2,60 GHz) und vier Cortex A55-Kernen (2,0 GHz). Der Arbeitsspeicher ist 12GB groß, der Festspeicher 128GB. Erweitern lässt sich letzterer durch eine microSD-Karte, in diesem Fall wird allerdings der zweite Nano-SIM-Slot belegt.
Als Gehäusematerialien kommen Metall und Glas zum Einsatz. Die Vorder- und Rückseite des 220g schweren Smartphones bestehen aus Glas, ein Metallrahmen hält beide Flächen zusammen. Das 76 x 167 x 8,8mm große Gehäuse verfügt über Abdichtungen nach IP68-Standard, der 5.000mAh fassende Akku lässt sich kabellos oder per USB-C aufladen. WLAN, LTE und je nach Version auch ein 5G-Modem sind genauso mit an Bord wie NFC und Bluetooth.
Die technischen Daten der Kameras im Vergleich:
Nach den wichtigsten Daten für den alltäglichen Einsatz wollen wir uns nun die Kameras der beiden Smartphones näher ansehen. Jeder Hersteller setzt hier auf seine eigene Philosophie, die Basics sind jedoch sehr ähnlich. So kommen unter anderem einzelne Kameras mit unterschiedlichen Brennweiten zum Einsatz. Huawei verbaut beim P40 Pro Plus insgesamt sechs Kameras (Leica Vario-Summilux-H 18-240mm F1,8-4,4 Asph.). Jeweils eine davon auf der Vorder- und der Rückseite ist aber allein für die Aufnahme von Tiefeninformationen zuständig. Effektiv stehen somit vier Kameras auf der Rückseite und eine auf der Vorderseite zur Verfügung. Samsung verbaut insgesamt fünf Kameras (eine auf der Vorder- und vier auf der Rückseite), auf der Rückseite befindet sich wie beim P40 Pro Plus allerdings eine Tiefenkamera. Effektiv stehen somit drei Kameras für Fotos- oder Videos zur Verfügung.
Die Hauptkamera des Huawei P40 Pro Plus (Standardeinstellung mit 12,6 Megapixel):
Die Hauptkamera des Samsung Galaxy S20 Ultra (Standardeinstellung mit 12 Megapixel):
Die wichtigste Kamera bleibt nach wie vor die Hauptkamera. Diese steht besonders im Fokus, schließlich wird sie am häufigsten verwendet. Daher setzen hier viele Hersteller auf besonders hochauflösende und große Sensoren. Das gilt auch für unsere Testkandidaten: Beim P40 Pro Plus verbaut Huawei einen Chip der 1/1,28-Zoll-Klasse, dieser löst 50 Megapixel auf. Als Besonderheit kommt statt eines herkömmlichen RGB-Farbfilters ein RYB-Modell (Gelb statt Grün) zum Einsatz. Standardmäßig verfügt die Kamera über eine Auflösung von 12,6 Megapixel, hier werden vier Pixel zwecks einer besseren Bildqualität zu einem großen Bildpunkt zusammengelegt. Beim Objektiv handelt es sich um eine Festbrennweite mit 23mm (KB-äquivalent), die Lichtstärke liegt bei F1,9. Ein optischer Bildstabilisator reduziert Verwacklungen.
Samsung nutzt einen 1/1,33-Zoll großen Sensor mit 108 Megapixel. Die Abmessungen unterscheiden sich vom P40 Pro Plus somit praktisch nicht, die Auflösung ist jedoch mehr als doppelt so hoch. Statt vier Pixel fasst Samsung neun Pixel zusammen (Nonacell-Technologie), die standardmäßige Auflösung der Fotos liegt daher bei 12 Megapixel. Das Objektiv gibt Samsung mit einer Lichtstärke von F1,8 und einer Brennweite von 25mm an. Auch hier steht eine optische Bildstabilisierung zur Verfügung.
Die Ultraweitwinkelkamera des Huawei P40 Pro Plus:
Die Ultraweitwinkelkamera des Samsung Galaxy S20 Ultra:
Bei den Ultraweitwinkel-Kameras, also den Modellen die eine kürzere Brennweite als die Hauptkameras besitzen, ergeben sich größere Unterschiede. Huawei hat sich für den Einsatz eines großen Sensors und einer vergleichsweise langen Brennweite entschieden. Der 40 Megapixel auflösende Sensor gehört zur 1/1,54-Zoll-Klasse, Bilder werden allerdings grundsätzlich nur mit 10 Megapixel ausgegeben. Das Objektiv mit 18mm KB-Brennweite verfügt über eine Blendenöffnung von F1,8. Samsung setzt dagegen auf ein Objektiv mit 13mm KB-Brennweite und einer Lichtstärke von F2,2. Der Sensor ist etwa 1/2,55-Zoll groß und löst 12 Megapixel auf.
Die 3-fach-Telekamera des Huawei P40 Pro Plus:
Die 10-fach-Telekamera des Huawei P40 Pro Plus:
Telekameras für Aufnahmen entfernter Motive gibt es beim Huawei P40 Pro Plus gleich zwei. Eine sorgt für den Bildwinkel eines 80mm-Objektivs (F2,4), die Brennweite des anderen entspricht einem 240mm-Objektiv (F4,4). Hinter der Linse der „kürzeren“ Telebrennweite arbeitet ein etwa 1/4-Zoll großer Sensor mit acht Megapixel, bei der „längeren“ Telebrennweite ist es vermutlich ein 1/3,6-Zoll großes Modell mit ebenfalls acht Megapixel. Beide Objektive sind optisch stabilisiert, das 240mm-Objektiv nutzt die Teleskopbauweise. Dabei handelt es sich um eine Konstruktion mit Umlenkspiegel, dieser leitet das Licht im Inneren zum eigentlichen Objektiv weiter.
Die Telekamera des Samsung Galaxy S20 Ultra:
Diese Konstruktion nutzt Samsung beim Galaxy S20 Ultra ebenfalls. Dadurch lässt sich trotz des großen Sensors (1/2-Zoll-Klasse) eine Brennweite von 103mm (KB) realisieren. Die Lichtstärke des Objektivs liegt bei F3,5, auch hier wird ein optischer Stabilisator verbaut. Fotos gibt die Telekamera mit 12 Megapixel aus, beim eigentlich 48 Megapixel auflösenden Chip werden dafür vier Bildpunkte zusammengelegt.
Im zweiten Teil unseres Testberichtes vergleichen wir unter anderem die Bildqualität bei Tag sowie bei Nacht.
Autor: dkamera.de Redaktion
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